Albanien Woche 3

Tag 15, Samstag 7.Oktober 2023

Nach einer überraschend ruhigen Nacht mitten in der Stadt Korçe verlassen wir diese nach dem Frühstück.  Durch die engen Gassen starten wir Richtung Nordosten an den Ohridsee. Die ersten Kilometer über die SH3 sind gut zu meistern, bestens ausgebaut. Doch plötzlich bremst der Einheimische vor der Kurve von 90 auf 20 herunter.  Dahinter geht es über unzählige enge Kurven zum See hinab. Einfach traumhaft. 


In Pogradec schlendern wir die herrliche Strandpromenade entlang und erfreuen uns des regen Treibens.




Wir beobachten alte Männer, die im Park Domino oder Schach spielen, Frauen die stricken und häkeln (und vermutlich ihre Männer ausrichten). Alles total entspannt an einem sonnigen Morgen am See.
Und dann kommt mir spontan eine Idee. Wir könnten doch über Mazedonien den Grenzsee umrunden.
Umplanen kennt ihr ja von uns bereits.


An der albanischen Grenze angekommen sind wir das einzige Fahrzeug.  Dementsprechend schnell sind wir auch durch, obwohl der Beamte noch in den Innenraum sehen will. Etwas unentspannter wird es dann auf mazedonischer Seite. Gerade als wir ankommen wird das Auto vor uns zerlegt. Alle Taschen aus dem Kofferraum liegen auf einem Tisch, ein Zöllner räumt gerade den Innenraum aus. Na Bravo,  wenn er das bei uns macht kann das ewig dauern. Scheinbar sind wir aber vertrauenswürdig und der Beamte will nur wissen was wir mitführen. Wir antworten ihm, dass wir nur das übliche Campingzeug mithaben. Bei der Frage nach Bier will er dann auch noch die Menge wissen. Aber nachdem wir ihm dann erklären,  dass wir nur den See umrunden, lässt er den Schlagbaum hoch. Geschafft,  wir sind drin.



Am Straßenrand sehen wir ein Museum angeschrieben und machen einen Stopp. An der Bay of Bones wurde eine alte Siedlung aus dem 13. Jahrhundert v.Chr. gefunden und nachgebaut.



Das Wasser des Sees ist einfach nur toll.


Jetzt aber rasch weiter zu unserem Stellplatz, dem Kamper Stop Divono etwas außerhalb von Ohrid. 


Rasch wird nochmals das SUP aufgeblasen und hier auf knapp 800 Höhenmetern in den See befördert. 


Ein Bergsee Anfang Oktober und nicht kalt, unvorstellbar. 
Auch der Sonnenuntergang ist einfach top hier.




Tag 16, Sonntag 8.Oktober 2023

Die Nacht war ziemlich kurz, im Lokal von nebenan war die Live Musik erst weit nach Mitternacht zu Ende. 
Dafür hat es ordentlich abgekühlt,  wir haben am Morgen nur 4°


Nach dem üblichen Morgenritual umrunden wir den See weiter und kommen wieder zur Grenze. 


Waren es gestern nur wenige Autos so sind es heute hunderte, die mit uns hier anstehen. Insgesamt warten wir eine gute Stunde für die Einreise nach Albanien. 
Und auf was für blöde Ideen man so beim Warten kommt, nur um die Zeit zu überbrücken. 
Hättet ihr z.B geahnt, dass wir auf den letzten 600 Kilometern eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h hatten? Dafür im Schnitt 7,8 l Diesel verbraucht haben? Und das trotz mühsamer Bergstraßen. 
Na egal, gerade als wir endlich an der Reihe sind, übergibt die mazedonische Zöllnerin ihrer Amtskollegin aus Albanien unsere Dokumente und brabbelt irgendwas. Daraufhin krabbelt die Albanerin unter den Tisch,  holt den Heizstrahler herauf und dreht daran herum. Scheinbar hat sie dabei das Netzwerkkabel des PC ausgesteckt und schreit hektisch zu ihrem Kollegen in der Nachbarbox. Nach einigen Minuten kann sie endlich weiterarbeiten und wir dürfen passieren. 
Für uns geht es jetzt Richtung Berat.


Der Weg dorthin ist eigentlich ziemlich unspektakulär,  außer man verlässt sich auf das eingebaute Navi von Pepe.




Aber so haben wir wenigstens ein wenig was von den Bergdörfern gesehen. Und viele fragende Gesichter von Einheimischen. 


Wir steuern weiter unser heutiges Nachtquartier etwas außerhalb von Berat an. Der Campingplatz Natrya e Qetë ist relativ neu und liegt neben dem gleichnamigen Restaurant.  Dieses hat allerdings saisonbedingt schon geschlossen. 


Und auch der Campingplatz ist total überfüllt. Außer uns ist hier gähnende Leere. Wir richten uns ein und wandern die gut 3 Kilometer in die Stadt zurück.
Berat ist die Stadt der tausend Fenster.  Dieser bizarre Anblick entstand beim Wiederaufbau nach einem schweren Erdbeben 1851. Die ganze Stadt ist seit 2008 als UNESCO Weltkulturerbe geschützt. 



Wir wandern noch bis zur Burg hoch, diese hat aber leider schon geschlossen. 
Bei einem traditionellen Abendessen in einem der Lokale der Innenstadt beenden wir den Tag. 




Tag 17, Montag 9.Oktober 2023

Ein ganzer Campingplatz für uns alleine, herrliche Ruhe. Das macht doch richtig Spaß.  Am Morgen wird noch mal ent- und versorgt und schon sind wir wieder on the road.



Woran merkt man dass der Urlaub zu Ende geht? Die Strecken werden länger und die Richtung ist konstant. 
Es geht weiter Richtung Norden, heute über 200 Kilometer.

Eisenbahnkreuzung, seit Jahren außer Betrieb 

An unserem letzten Albanien Tag wollen wir noch an den Koman Stausee. Ob es eine gute Entscheidung war, lasse ich euch an Hand der Bilder selbst entscheiden. 




Eingeparkt haben wir uns am Restaurant Ledi's Place, wo man bei Verzehr umsonst übernachten kann.




Unser letzter Sonnenuntergang in Albanien?  Kitschig wie meistens die letzten Wochen 



Nach einem sehr guten Abendessen haben wir noch die Picknickbank vor unserem Wohnmobil benutzt. 
Gemeinsam mit Manfred aus dem Schwabenland sowie Maria und Guido aus St.Gallen wurde bis in die Nacht hinein ein netter Abend verbracht. 

die Gitarre durfte hier natürlich auch nicht fehlen.

Tag 18, Dienstag 10.Oktober 2023



Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Maria und Guido fahren wir wieder das Tal zurück. Ein letzter Blick auf diesen wunderschönen Stausee.


Auch Drohni darf noch mal hoch hinaus.


Und schon geht es weiter an die Grenze und wir verlassen nach 2 Wochen Albanien wieder.


Die Einreise nach Montenegro geht zügig, keine 5 Minuten Wartezeit. Wir nehmen wie bei der Anreise die Panoramic Route 3, diese ist bei Sonnenschein wirklich ein Traum. 


In Bar machen wir einen Halt und schlendern zunächst mal über den Strand.


Aber auch die Kultur darf nicht zu kurz kommen und somit besichtigen wir die Kirche St.Jovan Vladimir.


Nachdem wir genug Pause gemacht hatten war unser nächstes Ziel die Bucht von Kotor. Diesmal bei bestem Wetter und daher haben wir die Seilbahn auf den Lovćen genommen.  Seht euch einfach die Bilder an





Der Berg ist eine einzige Großbaustelle. Es werden Mountainbike Routen angelegt,  ein Amphitheater gebaut, die Wege geteert, eine Weinbar errichtet usw. Man darf gespannt sein, wie sich das noch entwickelt. 
Wieder unten angekommen suchen wir einen Stellplatz an der Bucht und werden bei einem Bauern in Donji Stoliv fündig. 



Etwas sehr eng hier und auch sonst selbst für unsere geringen Ansprüche bedenklich, aber direkt am Wasser. Der Preis von 18€ ist hierfür allerdings komplett überzogen. Aber weitersuchen möchten wir eigentlich auch nicht, also bleiben wir hier.


Nachdem wir noch ein großes Kreuzfahrtschiff beim Auslaufen aus der Bay beobachtet haben, wird der Skotti nochmal angeworfen und ein feines Dinner gezaubert.


Morgen sind wieder einige Kilometer weiter in Richtung Heimat zu bewältigen,  daher heißt es bald "Lako noć"

Tag 19, Mittwoch 11.Oktober 2023



So kann man doch in einen Tag starten,  oder?
Heute gilt es wieder einige Kilometer Richtung Norden zu machen.
Wir verlassen also die Bucht von Kotor mit der Fähre. 



Weiter geht es dann bis zur EU und Schengen Außengrenze zu Kroatien. 


Die Einreise geht eigentlich recht zügig, nach ca. 30 Minuten sind wir wieder in Kroatien. 
Wir nehmen die Jadranska Magistrala immer der Küste entlang.



Bei Sonnenschein kann die richtig schön sein, empfindet ihr doch auch?
Aber ohne frisches Obst und Gemüse aus Opuzen können wir nicht weiterfahren. 


Die Mandarinen sind in den letzten zwei Wochen noch reifer und lieblicher geworden.
In Lokva Rogoznica beenden wir dann die heutige Fahrt. Wir stellen uns ins Autokamp Stanić und genießen noch ein wenig den Nachmittag. 



Traumhaftes Kristallklares Meer, noch angenehm warm für Mitte Oktober und viele Fische. Ricki packt den Schnorchel nochmal aus.




Aber irgendwann meldet sich doch der Hunger und wir wandern die Straße entlang zum Restaurant Kod Mije. 



Wir bestellen uns Schwertfisch- bzw. Thunfisch Steak. 


Was für eine Gaumenfreude. Liebend gerne hätten wir hier noch mehr Zeit verbracht,  aber morgen klingelt der Wecker schon extrem zeitig. Also rasch zurück und bald ins Bett. 

Tag 20, Donnerstag 12.Oktober 2023

Mit der Morgendämmerung verlassen wir den Campingplatz,  eine weite Strecke und ein Highlight warten auf uns.



Nach gut 3 Stunden Fahrzeit erreichen wir den Nationalpark Plitvicer Seen. Diesen kennen aber auch sehr viele Touristen,  vor allem dürfen die Asiaten ja wieder reisen. Und die sind extrem mühsam, laut und unerbittlich. 
Trotzdem versuchen wir die schöne Natur zu genießen. 




Die einzelnen Seen sind über Wasserfälle verbunden, erreichbar über Stege und Wanderwege. 
Den großen See überquert man dann mit einem Boot.


Der Rückweg führt oberhalb der Seen zurück mit einem herrlichen Ausblick. 



Nach knapp 4 Stunden sind wir wieder am Parkplatz und wollen noch ein paar Kilometer herausholen.
Wir fahren noch gut 2 Stunden zum Tagesziel in Oroslavje. Hier machen wir Halt an einem Stellplatz an einem Bauernhof. 



Noch schnell vor dem Abendessen den Sonnenuntergang genießen 


Aber irgendwie haben zeitig aufstehen und die knapp 500 Kilometer doch Spuren hinterlassen. Nach Dusche und Abendessen sind wir bald im Bett.  Gute Nacht. 


Tag 21, Freitag 13.Oktober 2023

Es ist kalt, feucht und neblig geworden über Nacht. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns nochmals von den Tieren des Bauernhof. 




Über Maribor  und Graz geht es zurück. Beide Grenzübergänge sind gut passierbar und wir sind zügig durch.  Lediglich der kleine Umstand Freitag mittags über die A23 durch Wien zu müssen trübt die letzten knapp 400 Kilometer etwas. Kurz nach 14 Uhr parken wir uns daheim ein und es beginnt die Routine des heimkommen.


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