Schweden 2022 Woche 2

Tag 8, Samstag 25.6.2022

Nach dem doch etwas länger dauernden Midsommarfest war heute mal nur relaxen bei Janne und Anita angesagt. Wir trafen noch kurz Brian, einen Freund von Malin und David. Ein Brite mit deutscher Mutter, der richtig froh war, wieder einmal Deutsch sprechen zu können. Alles in allem aber ein entspannter Tag.


Wer hat den größeren Hangover?

Nach dem Abendessen sind wir dann noch an den Ekerö Beach gewandert um uns zu erfrischen. 





(Vielleicht sollten wir erwähnen,  dass die Fotos gegen 21:30 Uhr entstanden sind)


Wir versuchen heute mal dank unseres selbstgebauten Fliegenvorhang im Heck bei offenen Türen zu schlafen. Mal sehen,  ob uns das bei der Helligkeit gelingt.

Tag 9, Sonntag 26.6.2022

Oh ja, das war herrlich bei offenen Hecktüren, so erfrischend. Aber sehr hell.
Ein weiterer gechillter Tag beginnt, obwohl wir gleich in der früh schon alles vorbereiten für die Abfahrt.  Den Vormittag haben wir genützt um den Schlosspark von Kaggelholm zu besuchen und ein wenig am See entlang zu spazieren. 



Nach einer entspannten Mittagspause haben wir noch einen schnellen Badestopp in Södstrand eingelegt.


Dann war es aber endgültig Zeit für ein "See you soon", weil "Goodbye" fühlt sich einfach nicht so richtig an.
Wir sind also wieder mit der Fähre zurück und weiter südöstlich Richtung Nynäshamn wo wir heute Abend die Fähre auf die Insel Gotland nehmen.




Pünktlich um 21:40 hat die total belegte Fähre abgelegt und mit der untergehenden Abendsonne geht's aufs Meer hinaus 




Das letzte Abendrot verschwindet gerade am Horizont, als wir kurz nach 1 Uhr morgens im Hafen von Visby eingelaufen sind. Doch noch während wir im Bauch des Schiffs aufs ausfahren warten, setzt bereits die Morgendämmerung ein. Wir fahren noch die etwa 3 Kilometer bis zur geplanten Übernachtung am Sportstadion.


Tag 10, Montag 27.6.2022

Nach wenigen Stunden Schlaf haben wir unsere Schlafstelle verlassen und sind weiter nach Själsöhamn um am Hafen zu frühstücken. 


Frisch gestärkt geht es zum ersten Highlight des Tages,  der Lummelundagrottorna. Diese Grotte wurde in den 1950ern durch Zufall von 3 Jugendlichen entdeckt und 7 Jahre geheim erforscht. Erst als ein anderer Höhlenforscher behauptete, so weit wie möglich in die Grotte vorgedrungen zu sein, haben ihm die Jungs anhand ihrer angefertigten Handzeichnungen bewiesen, dass es noch weiter vorwärts geht. Die Burschen wollten ihm den Weg tiefer in die Höhle zeigen, dazu musste der Forscher erst abspecken, da er nicht durch den 22 cm hohen Durchgang passte.




Nach dieser Tour haben wir uns dann die berühmten Safran Pancakes gegönnt.  Einfach ein Traum 


Doch etwas müde von so viel Kultur und einer kurzen Nacht hat es uns ans Meer gezogen,  nach Lickershamn.


Vollkommen entspannt haben wir beschlossen unser Glück gleich heute herauszufordern und weiter mit der Fähre auf Fårö zu ziehen.  Und wir hatten tatsächlich Glück, keine Warteschlange an der Fähre und wir waren in wenigen Minuten an Bord.


Na dann schauen wir gleich weiter, ob wir am Stellplatz in Lautershamn noch ein freies Plätzchen ergattern. 



Auch hier absolut kein Problem,  es ist nicht einmal die Hälfte der Plätze belegt.


Wir richten uns ein, zischen ein kaltes Bierchen und gehen uns nochmal im Meer abkühlen.



Wie anders diese beiden Inseln doch sind im Gegensatz zum Festland.  Nahezu mediterranes Klima und Vegetation.


Am späteren Nachmittag waren wir dann mit den Fahrrädern im nahen Naturreservat und haben uns einige Rauken (Kalksteinformationen) angesehen. 




Schwer beeindruckt kehren wir an den Stellplatz zurück, packen den Skotti aus und lassen den Abend gemütlich ausklingen. 



Tag 11, Dienstag 28.6.2022

Heute ist übrigens Pepes erster Geburtstag.  Wir gönnen ihm anlässlich dieses Festes ein Schlückchen feinsten schwedischen Diesel für lächerliche € 2,48 je Liter.

Aber das war eigentlich nur eine kleine Story am Rande. Wir starten unseren Sightseeing Tag mit dem kleinen Fischerdorf Helgumannen Fiskelege



Im selben Naturreservat gibt es auch noch weitere Rauken, extrem touristischer Platz. Kurz nach uns treffen zwei Reisebusse ein.





Weiter geht es zum Leuchtturm von Fåro. Am Weg dorthin müssen wir noch spontan eine Pause einlegen.  Ich habe am Wegesrand einen Autofriedhof erspäht. Oder ist es Kunst? Keine Ahnung,  sieht jedenfalls faszinierend aus.






So, aber jetzt zum Leuchtturm.


Leider ist hier alles zu, man kommt dem Turm nicht sehr nahe und schon gar nicht hoch. Seit 1977 ist dieser vollautomatisiert und unbesetzt.
Wir beschließen wieder mit der Fähre zurück auf Gotland zu tuckern und uns noch das Open Air Museum in Bunge anzusehen.




Hier wurden originale Bauernhöfe des 17., 18. und 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut, sowie auch ein Fischerdorf. Weiters gibt es alte Windmühlen zu sehen. Aber man kann auch alte traditionelle Spiele ausprobieren und somit versuchen wir uns in Kasta Varpa. Dies ist ähnlich dem Boule der Franzosen oder Boccia der Italiener,  allerdings spielt man es mit flachen Steinen die bis zu 2,5 Kilo wiegen.



Wir stärken uns noch mit Kaffee und Safran Pancake und ziehen weiter Richtung Süden um uns einen Stellplatz für heute zu suchen. Fündig werden wir in Lännahamnen.


Einziges Problem, man kann hier nur mittels der App Swish bezahlen. Diese setzt allerdings eine schwedische Bankverbindung voraus. Na sehr genial. Aber wie immer lassen einen die schwedischen Camper nicht im Stich. Unser Nachbar am Stellplatz löst einfach noch ein Ticket mit unserem Kennzeichen und ich gebe ihm den Betrag in Euro. So einfach geht's.
Pünktlich zum Abendessen,  so nach den ersten 3 Bissen, hat dann auch der Regen eingesetzt.  Also Teller hinein,  alles verstauen und den Abend drinnen verbringen.  So haben wir wenigstens auch die Spielkarten nicht umsonst mitgenommen. 

Tag 12, Mittwoch 29.6.2022 

Heute geht's in die Hauptstadt der Insel,  Visby. 

Wir steuern Pepe über die Landstraße in südwestliche Richtung und finden in Zentrumsnähe einen Wohnmobil Parkplatz. 

Cooler Nachbar 

Nachdem wir aber an der Bezahlung mittels einer schwedischen Website scheitern,  fahre ich total entnervt auf einen normalen Parkplatz nahe der Stadtmauer.  Auf der einen Seite sind massig freie Parkplätze,  ich frage dennoch einen Einheimischen,  der mir erklärt diese sind für Anrainer.  Na gut, dann wird Pepe halt zwischen 2 PKW gequetscht. Unsere Sightseeing Tour Marke Extremtourismus startet hier :


Fußgängerzone 

östlicher Eingang 

Rathaus 



Stadtmauer 

Dom

Dom

Wir staunen nicht schlecht, als wir mitten in der Fußgängerzone auf Stiegl Schirme stoßen.  An diesem Kiosk gibt es Stiegl vom Faß !?



Zu guter Letzt gönnen wir uns in der Innenstadt noch einen Safrans Pannkakke med Kaffe. 
Im Anschluß ist es auch schon wieder Zeit uns in Richtung Fähre zu begeben. 



Mit etwa einer halben Stunde Verspätung legen wir Richtung Oskarshamn ab. Kaum sind wir auf offener See,  klart es auf und wird sonnig.




Die Ausfahrt von der Fähre ist dann doch wieder etwas spannend.


Wir Camper mussten verkehrt zurück schieben um dann eine der Abfahrten links oder rechts zu nehmen. Der eine oder andere stellte sich schon witzig dabei an.
Wir ziehen also weiter südlich um den Ställplats am Hafen von Påskallavik zu erreichen. Dieser ist allerdings komplett überfüllt, kein einziger Fleck mehr frei. Aber zum Glück habe ich kurz vorher einen Wegweiser zum Badplats von Vånevik entdeckt. Also die 3 Kilometer wieder retour und abgebogen. Na das passt ja wieder mal zu unserer Geschichte. 



Viel Platz, wunderschön am Meer gelegen. Und an der Anschlagtafel wird das Jedermannsrecht erklärt. Na wenn das keine offizielle Einladung ist.
Im Laufe des Abends werden es uns noch weitere 3 Camper gleichtun, darunter ein Vorarlberger Pärchen mit ihrer kleinen Tochter. Es entwickelt sich noch ein netter Abend mit verschiedenen Geschichten aus dem Camperleben.



Tag 13, Donnerstag 30.6.2022


Guten Morgen Welt !

Was für ein wundervoller Platz um nach einer entspannten Nacht sein Frühstück einzunehmen. Und eigentlich hätten wir das versäumt,  wenn am Ställplats noch was frei gewesen wäre. 
Nach dem Morgenritual geht's dann los in Richtung Nybro. Da wir auch heute wieder auf Autobahnen und Schnellstraßen verzichten,  ist es teils abenteuerlich. 



Schließlich kommen wir aber doch am Glasrikets Älgpark an.






Nachdem wir ja heute doch noch ein paar Kilometer machen sollten, tuckern wir weiter in südwestliche Richtung und peilen Kristianstad an. Beim Blick auf die Karte ist uns der See Ivösjön aufgefallen und wird angesteuert. 


Sieht nach einem sehr interessanten Platz für heute Nacht aus.



Tag 14, 1.7.2022

Heute geht es Richtung Südspitze zur Fähre Richtung Heimat.  Aber bis dahin lassen wir uns einfach treiben.  Wir haben ja den ganzen Tag Zeit.

ein letzter (verbotener) Blick über den See 

Erster spontaner Halt war Bäckaskog slott. Mittlerweile ein reines Seminarzentrum, aber der wunderschöne Schlosspark ist geöffnet. 



Unsere Reise führt uns weiter in das Naturreservat Dunderbäcken. Ein kleiner Trail führt hier durch malerische Landschaft über eine Pferdekoppel.




Auf unserer Reise in den Süden entdecken wir auch den alten Bahnhof in Brösarp und sehen uns dieses Museum an. Leider jat dieses nur am Wochenende geöffnet, aber den Aussenbereich können wir betreten. 





Nach einer kurzen Mittagspause sind wir weitergezogen und haben uns noch ein letztes Mal einen Platz zum Baden gesucht. Fündig wurden wir in Mossby. Der feine Sandstrand hinter den Dünen ist einfach wundervoll und eignet sich hervorragend für einen Mittagsschlaf nach dem Baden. 




Aber die angekündigten Gewitter machen sich lautstark bemerkbar.  Zeit die Badesachen endgültig wegzupacken.
Nächster Stopp Smygehuk, Schwedens südlichsten Punkt.


und weil es zu regnen beginnt, ein Kaffee in Schwedens südlichstem Café 

Die letzten Stunden wollen wir eigentlich in der Innenstadt von Trelleborg verbringen,  aber das Wetter spielt gerade komplett verrückt.  Warum müssen die Meteorologen auch immer dann genau recht behalten, wenn man es überhaupt nicht braucht.  Das Sightseeing wird also extrem abgekürzt. Wir fahren bis in die Stadt und suchen einen Parkplatz.  So wie alle anderen auch. Alle Wohnmobilparkplätze sind ausgelastet, auf den anderen auch keine großen Lücken mehr frei. Also ab durch die Gassen und was "normales" suchen. Und das schaffen wir sogar. Wir spazieren also ein wenig herum. 

der Trelleborg 

passend zum Wetter

Wir beugen uns dem Wetter und nehmen als Vorgeschmack auf den nächsten Urlaub:


Denn schon in 70 Tagen (für alle die nicht so rechnen wollen: am 10.September) startet unser nächstes Abenteuer auf Sardinien. 

Aber soweit sind wir noch nicht, zuerst noch mal anstellen am Fährhafen und die Zeit vertreiben 


Gut 2 Stunden bevor wir ablegen, ist unser Schiff schon mal da.

Wir werden diesmal schon mehr als eine Stunde vorher an Board gelassen, die Wohnmobile müssen aufs unterste Deck. Für manches Schlachtschiff eine Herausforderung,  mit Pepe ein Kinderspiel.




Mit Regen und Sturm verlassen wir Schweden.  Also genau so wie wir vor 2 Wochen angekommen sind.

Tag 15, 2.7 2022

Wir legen pünktlich in Rostock an, die Überfahrt war zwar unruhig, wir haben trotzdem sehr gut geschlafen.  Beim Einlaufen scheint bereits wieder die Sonne. 


Der heutige Tag ist ein reiner Fahrtag, es warten gut 900 Kilometer auf uns. Die erste Teilstrecke bis kurz vor Dresden übernehme ich, lediglich ein kurzer Tankstopp wird an der Raststätte Gudow eingelegt. € 1,989 für den Liter Diesel, sowas ist man ja gar nicht mehr gewöhnt. 



Die zweite Etappe bis Prag übernimmt Ricki, danach wird wieder gewechselt. Ein letzter Tankstopp in Kozlov und dann geht's direkt heimwärts.  Kurz vor 18 Uhr parken wir uns dann ein.


Schweden 2022 ist also Geschichte. 

3347 Kilometer 
durchschnittlich 8,6 Liter Diesel/100 km
bei 64 km/h
insgesamt 51:50 Stunden Fahrzeit 
8 Fährfahrten 

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