Sizilien 2020 Woche 3

Tag 15, 3.Oktober

Nach einer Nacht mit gefühlten 110% Luftfeuchtigkeit geben wir uns heute den Kulturschock. Wir fahren nach Syrakus und lösen uns beim Archäologischen Park ein Tagesticket in der Kurzparkzone.  Die ersten 10 € sind somit schon vor dem Eingang ausgegeben.  Das Tagesticket für uns kommt dann nochmal auf einen 10er pro Nase. Hier läuft der Rubel so richtig.  Aber wenn man schon mal da ist,  usw. Ihr kennt das ja. Leider auch hier wegen Covid nicht alles geöffnet und Einbahnstraßen. 









Wenn wir schon mal hier sind, besuchen wir auch den Archimedes Technologiepark. Physik zum Anfassen für 6 € pro Person. 







Damit nicht genug, geht's dann weiter auf Besichtigungstour durch die Altstadt. 







In den wunderschönen Dom lässt man uns nach einem Obolus von 2€ pro Person. 







Nach über 17 Kilometer kehren wir total erschöpft zum Parkplatz zurück. Rasch die Adresse des für heute ausgesuchten Stellplatzes ins Navi eingegeben und schon verlassen wir das Gewusel der Stadt. Nicht ohne verwundert zu sein, dass hier gleichzeitig 5 große Kreuzfahrtschiffe den Hafen verlassen



Als wir am Stellplatz ankommen, sind wir nicht so ganz überzeugt. Klein aber prinzipiell ok, aber es tummeln sich gut 10 Streuner hier herum.  Also nix wie weg. Der nächste Platz ist schlichtweg eine Katastrophe.  Nicht nur, das er 18 Euro pro Nacht kostet, sind hier die Camper wie die Sardinen geschlichtet.  Also für uns auch keine Option.  Nächster Versuch am Castello di Bruculi. Nett, schwer anzufahren wegen der Enge und komplett überfüllt wegen einer Hochzeit.  Also weiter auf der SS114 Richtung Norden.  Direkt an der Straße ein Pfeil zu Nelly Camping.  Wir also über die Schotterpiste hin. Wir checken als einzige Gäste ein, alles eher sehr einfach und nicht gerade einladend. Aber wir wollten ja eh frei stehen.
Zum Abendessen gibts noch Melanzani und Zucchini samt Salsicca bevor wir müde ins Bett fallen.


Tag 16, 4.Oktober

Nachdem wir uns gestern Abend noch ein wenig mit dem Reiseführer und den Stellplätzen für die Ostküste beschäftigt haben, fiel der Entschluss,  wir begeben uns Richtung Südspitze Apuliens. Also in der früh die Zelte abgebrochen und über die Autostrada bis nach Messina zur Fähre. 





Wir fahren noch bis Reggio Calabria und folgen dann der Strada Statale 106 immer dem Meer entlang. 


Bei einem Kite Center machen wir eine kleine Pause und bestaunen das Geschehen

Die Strände werden wieder leer und wir finden immer wieder schöne Plätze zum Übernachten.  In Caulonia Marina haben wir endgültig den perfekten Platz für heute gefunden. 





Wir lassen uns direkt am Meer nieder und genießen den restlichen Tag. 





Etwas weiter entfernt stehen noch 2 Megacamper. Der eine davon verstaut dann noch seinen Fiat 500 im Bauch des Schlachtschiffes. Also meins wärs ja ned, aber schaut schon spektakulär aus.



Etwas später am Abend plaudern wir dann noch kurz. Sie sind Mitte August bei Stuttgart gestartet und planen nach der Italien Umrundung Richtung Frankreich abzudrehen, Weihnachten in Spanien zu feiern und so Februar oder März wieder in Deutschland zu sein. 

Tag 17, 5.Oktober

Wir haben uns extra den Wecker gestellt, um auch mal den Sonnenaufgang über dem Meer zu sehen. Aber es soll irgendwie nicht sein. Der Horizont ist in eine dicke Nebelschicht gehüllt. 



Aber aufgegeben wird nicht und zum Frühstück zeigt sie sich auch kurz.



Aber da sich der Wetterbericht als richtig herausgestellt hat und es den ganzen Tag bewölkt war, sind wir nur die Strada Statale 106 entlang getingelt. Die Straße geht die meiste Zeit direkt am Meer entlang durch kleine Dörfer und Städte. Wir haben zwischendurch unsere Vorräte wieder aufgefüllt und auch das Abwasser entsorgt.












 Durch die doch längere Fahrt sind auch Handyakkus und Akkupacks wieder voll. Einer weiteren freistehenden Nacht steht also nichts im Wege.  Unsere ersten Versuche irgendwo direkt am Strand zu stehen scheitern alle. Es hat hier sichtlich die letzten Tage viel geregnet und die Straßen am Strand sind alle überflutet.  Wir ziehen also von Marina zu Marina und überall das gleiche Bild. Ricki entdeckt dann einen Stellplatz beim Torre Spaccata, einem alten Sarazenen Turm aus den Zeiten der Kreuzzüge. 



Na wenn das nicht perfekt für heute Nacht ist, dann weiß ich auch nicht.  Hier sind außer uns nur noch 2 Fischer. 

Tag 18, 6.Oktober

Nachdem wir ja nun Richtung Osten schauen, haben wir uns auch heute wieder den Wecker für den Sonnenaufgang gestellt.



Naja,  vielleicht sollte ich mich beim Reiseplaner beschweren,so war das nicht gebucht. 
Wir sind also bei leichtem Regen die SS106 weiter bis Taranto und haben ein kleinwenig Sightseeing gemacht.













Am lustigsten fanden wir jedoch, dass die Polizeistation "Caserna Ettore D'Amore" heißt und das Fahrzeug des Polizeipräsidenten mitten in der Portierloge steht.


 Nachdem die Sonne sich nun doch zeigt, beschließen wir einen Badestopp einzulegen. Wir landen in Porto Cesaro, wo im Sommer sicher die Hölle los ist. Aber am 6.Oktober ist es hier relativ ruhig. Der feine Sandstrand und glasklares türkisblaues Wasser sind einfach zu verlockend. 





Erfrischt und entspannt wollen wir die letzten Kilometer bis zum Tagesziel eigentlich immer schön die Küste entlangfahren, aber nachdem uns jeder Ort mit Fahrverbot für Camper begrüßt,  pfeifen wir irgendwann drauf und brettern die letzten etwa 40 Kilometer auf der "Schnellstraße".
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Santa Maria Di Leuca,  den südöstlichsten Punkt des italienischen Festlandes. 



Nachdem hier niemand zu parken scheint, wird das gleich unser Stellplatz für die heutige Nacht. 
Anlässlich des Tages der Nudel gibt es dann noch ... Pasta



Tag 19, 7.Oktober
Wir hatten uns zwar den Wecker für den Sonnenaufgang gestellt, aber irgendwie hat das nicht funktioniert.  War aber überhaupt kein Problem, da die örtliche Damen Walking Truppe lautstark über den Platz gewalkt ist. 




Der Sonnenaufgang über dem Ionischen Meer war einfach ein herrliches Naturschauspiel. Aber von  nun an heißt es ab nach Norden, der Heimat entgegen. 
Erstes Ziel des heutigen Tages war der Leuchtturm von Santa Maria. Zu diesem führen Stufen neben einem künstlich angelegten Wasserfall. 


Oben angekommen waren wir schon etwas außer Atem, die Uhr hat immerhin 14 Stockwerke angezeigt.  Vom Leuchtturm selbst gibt es leider keine Fotos, Rickis Handy hat nur weiße Bilder gemacht. 
Nächstes Etappenziel war die Grotta Zinzulusa. Ich glaube,  die Bilder sprechen für sich.










Und weils am Weg lag, sind wir dann noch zu den Alimini Seen abgebogen. 2 Salzseen mit unzähligen Tierarten.





Eigentlich sind hier mehrere Radwege angeschrieben aber wir kommen immer wieder nur auf die autoreichen Hauptstraßen,  das macht so nicht wirklich Spaß. Noch dazu stimmt leider wieder einmal der Wetterbericht und es trübt sich ein.
Eigentlich wollten wir ja noch Brindisi besichtigen,  aber da es regnet und der Wetterbericht für morgen wieder Sonne verspricht,  machen wir ein paar Kilometer auf der Autostrada Richtung Norden.



Kurz nach Bari entkommen wir dem Regen und erleben einen herrlichen Sonnenuntergang. 



Aber knapp 30 Kilometer vor dem Ziel fahren wir genau auf eine  Gewitterwand zu. Genau über unserem anvisierten Stellplatz blitzt es ganz gewaltig. 



Allerdings ist der Spuk auch schon vorbei als wir das Tagesziel Vasto erreichen.  Wir parken auf einem großen Gelände am Stadtrand,  gemeinsam mit 4 anderen Campern.
Nach einem leckeren Risotto aus Rickis Puppenküche geht's dann ins Bett, welches vom Wind geschaukelt wird.




Ach ja, es ist kalt hier, nur mehr 16 Grad

Tag 20, 8.Oktober
Auch in der Nacht hat es noch mehrmals gewittert, aber am Morgen war dann alles vorbei. Genauso wie vom Wetterbericht vorhergesagt. Also Leinen los und ein Stück weiter.



Unser erstes Ziel ist der Riserva Naturale Sentina kurz nach Pescara. Ein kleiner Naturpark mit vielen Vogelarten. Wir holen unsere Fahrräder vom Wohnmobil und erkunden die Gegend. 











Gegen Mittag führt unser Weg dann noch weiter nördlich bis wir kurz nach Ancona am Parco Zoo Falcona Halt machen. Es sind kaum Leute anzutreffen und dementsprechend entspannt sind auch die Tiere,  echt herrlich.








Wir machen noch ein paar Kilometer in Richtung Norden und nächtigen in Lido dei Volano (bei Ferrara) am öffentlichen Wohnmobil Stellplatz.  







Auf diesem riesigen Areal stehen noch gut 15 andere Wohnmobile herum.




Tag 21, 9.Oktober
Eigentlich wollten wir ja noch nach Venedig um uns diese wunderbare Stadt einmal mit wenig Touristen anzusehen. Aber irgendwie kam uns doch komisch vor, das hier im Norden plötzlich alle permanent mit Maske herumlaufen. Dank Internet haben wir dann rasch die verschärften Maßnahmen gefunden,  welche seit gestern hier in der Region Venezia gelten. Also den ganzen Tag mit Maske durch Venedig war uns dann doch zu blöd. Wir haben also doch länger geschlafen,  entspannt gefrühstückt und sind dann noch ein Stück durch das Podelta gefahren.  Dann noch vor einem Supermarkt geparkt und den Kühlschrank mit frischer Pasta, Salami und Prosciutto vollgestopft. Ab auf die Autobahn und ab nach Österreich. 








Bei der Einreise werden wir noch kurz vom Bundesheer befragt, wo wir die letzten 10 Tage waren und dann sind wir auch schon wieder in Kärnten. 





Unser letzter Stellplatz ist bei unserer Freundin Petra im Hof.



Mit einem lustigen Abend klingt dieser Fahrtag aus.

Tag 22, 10.Oktober 

Nach einer kurzen Nacht und einem gemeinsamen Frühstück geht's zurück auf die Autobahn für die letzten Kilometer.  Gegen Mittag erreichen wir auch wieder den Heimathafen. Jetzt beginnt der grausamste Teil. Ausräumen,  waschen und wieder alles verstauen.  Wie schnell doch 3 Wochen vergehen können.



.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen