Toskana 2023

Nachdem wir bereits am Vortag alles gepackt hatten, ging es am Freitag,  14.April 2023 direkt nach der Arbeit los


Chasty und Seppl haben Ricki wieder vom Krankenhaus abgeholt und unser Roadtrip konnte starten. Wie Freitags üblich war natürlich die Autobahn komplett überlastet und Stau unser erstes "Highlight"





Aber noch viel spektakulärer war das Wetter.  Statt Frühlingssonne war Niederschlag unser ständiger Begleiter Richtung Süden. 

Wechsel im Schnee 

Packsattel

Aber am letzten Stück Richtung Klagenfurt wurde der Regen dann immer weniger. 


In Klagenfurt haben wir dann schnurstracks unseren heutigen Stellplatz vor der Garage von Anni und Werner bezogen ("Stammleser" kennen die beiden ja schon). Wir haben den Abend dann bei Pizza, Bier und jeder Menge Geschichten ausklingen lassen.

Samstag, 15.April 2023
Unsere erste Nacht im Pepe dieses Jahr war zwar frisch, aber trotzdem herrlich. 


Nach dem Frühstück mit Kaffee aus der Bialetti wurde der Dieseltank befüllt und noch frisches Brot gebunkert. Und schon waren wir wieder auf der Autobahn.

Aber eigentlich wollten wir Winter Camping nicht probieren. 


Also nix wie weg aus Friaul. Unser Weg führt uns über Udine, Venedig, Ferrara und Bologna immer weiter südwestlich bis Florenz.  Mit jedem Kilometer wird es sonniger und wärmer. 







Wir biegen auf die Strada del Vino Chianti Classico und sind nach wenigen Kilometern am heutigen Stellplatz




Sofort werden die Sessel herausgeräumt und das herrliche Wetter genossen.  Feinster Sonnenschein bei windstillen 19 Grad, sowas kennt unsereiner ja nicht mehr.


Aber schon nach kurzer Zeit zieht ein Gewitter auf und wir müssen uns nach innen begeben 


Mit Lesen des Reiseführer und Gitarrenklang vertreiben wir uns die Zeit bis zum Abendessen im angrenzenden Ristorante Casalta

Risotto al Funghi

Tortellini mit Trüffel und Ricotta

Frutti di Mare

Fritta Mista di Toscana

Chianti des Hauses 

Was soll ich sagen? Herrliches lokales Abendessen mit hervorragendem lokalen Rotwein. Kann ein Urlaub schöner starten?

Sonntag, 16.April 2023

Nach dem schon traditionellen Pepe Frühstück mit Bialetti Kaffee und Striezel machen wir uns auf den Weg. Erster Stopp ist in Barberino.




Nach einem schönen Spaziergang durch die Altstadt ging es weiter über die Strada Regionale 50 nach Certaldo.





Für Gelati muss einfach Zeit sein

Weiter geht's die SR50 zum heutigen Ziel San Gimignano, dem Manhattan der Toskana.  
Die Straße schlängelt sich herrlich durch die Hügel der Toskana.


Irgendwann ist leider ein Rebhuhn nicht schnell genug und läuft uns trotz geringer Geschwindigkeit genau unter das Vorderrad. 

Nach dem Schock geht es weiter,  die Türme der Stadt sind schon von Weitem zu sehen. 




Wir stellen unseren Pepe auf den 2 Kilometer entfernten Sosta Camper in Santa Lucia ab.


Der Fußmarsch zurück in die Altstadt geht entlang schöner Weinberge und Olivenbäumen.







Am Rückweg mussten wir uns doch glatt noch einen Chianti mitnehmen für den Abend.
Am Stellplatz angekommen haben wir unserer Sessel vor das Wohnmobil gestellt und ein elektrolythaltiges Kaltgetränk geöffnet.  Kurz darauf kam die Polizei vorbei um uns unmissverständlich darauf hinzuweisen,  daß es sich um einen Parkplatz und keinen Campingplatz handelt. Jegliche Versuche, ihnen zu erklären, daß dies als Area di Sosta Camper und nicht als Parkplatz angegeben ist, waren sinnlos. Haben uns dann darauf geeinigt,  wir trinken das Bierchen noch aus und räumen dann weg. Sie sind dann abgezogen und waren bis Sonnenuntergang nicht mehr zu sehen.  Wir haben selbstverständlich nicht mehr draußen gesessen, oder so 😉

Nach einer entspannten Dusche im Pepe zaubert Ricki in der Puppenküche noch ein Abendessen. Seppl kümmert sich derweil um den Chianti 


Montag, 17.April 2023

Unser heutiges Tagesziel ist Volterra.  Die auf einem Hügel gelegene Stadt hat eine lange Geschichte,  die bis 400 v.Chr. zurückzuverfolgen ist. Wegen der strategischen Lage war diese immer wieder sehr umkämpft. 
Doch bevor wir dorthin gelangen geht es über die SS47 und SP68 über einige Hügel.





Wir gönnen uns heute mal einen Campingplatz und steuern den etwa 1½ Kilometer außerhalb der Stadt gelegenen Le Balze an. Sehr groß,  aber um die Jahreszeit auch sehr überschaubar gefüllt. Wir können uns den Platz aussuchen und entscheiden uns für die Nummer 7 mit Blickrichtung Altstadt 


Also rasch auf festes Schuhwerk gewechselt und los geht der Sightseeing Walk.


Links die kleine Kirche San Cristoforo und vor uns der Turm der Cattedrale e Battistero


Palazzo dei Priori


Teatro Romano


Irgendwie hatten wir eine komische Art die Stadt zu besichtigen. 



Zurück am Campingplatz war mal Stärken und Entspannen angesagt. 


Chasty ist neben Seppl am Sofa sofort eingeschlafen 

Nach einem entspannten Nachmittag sind wir noch den Wanderweg Le Balze gegangen. Das für uns Touristen beeindruckende Spektakel lässt die Einheimischen hier seit Jahrhunderten zittern. Die Erosion von Sandstein und Torf hat hier schon einige Bauwerke verschlungen. 




Der Ausblick in der Abenddämmerung ist allerdings  fantastisch. 


Nachdem es mit dem Wind doch etwas kühl wurde, haben wir den Abend wieder innen verbracht 

Gute Nacht 


Dienstag,  18.April 2023

Nachdem der Wetterbericht für die Gegend um Siena für heute Regen ansagt, stellen wir den Plan wieder einmal um und fahren Richtung Südwesten. Hier ist es weit weniger touristisch und trotzdem haben wir einige interessante Hotspots gefunden.  Wir fahren über die SS439 nach Sasso Pisano. Der Weg schlängelt sich über die Hügel hoch und runter.



Unser erster Stopp wird der Wanderweg entlang der Fumarole. Hier tritt heißes Wasser an die Oberfläche, den ganzen Berg entlang immer wieder.



Dadurch entstand hier das größte Konglomerat an Geothermie Kraftwerken Italiens. Diese decken über 25% des toskanischen Strombedarfs.
Die Leitungen dafür sind über die gesamte Hügelkette zu sehen, ebenso die vielen Kraftwerke. Diese wurden als Alternative zu Atomkraftwerken gebaut.



Wir gehen auch noch durch die Altstadt des Dörfchens, wenn die Bezeichnung nicht sogar noch zu groß ist.




Weiter geht's nach Monterotondo Marittimo. Wir sehen uns die wunderbare Altstadt eines weiteren verschlafenen Dörfchens in den Hügeln der Toskana an.


In der Ferne kann man sogar das Mittelmeer erkennen.

Unser letztes Städtchen für heute ist Massa Marittima. Die Stadtmauer wurde hier bereits im 13. Jahrhundert errichtet.


Es gibt viele Kirchen und Sehenswürdigkeiten,  die Größte ist mit Sicherheit die Cattedrale di San Cerbone.



Pünktlich wie vom Wetterbericht vorhergesagt,  beginnt es kurz vor 16 Uhr zu regnen.
Wir fahren die letzten Kurven des Tages bis zum Lago Accesa. Ein absoluter Traum kann ich euch nur sagen. Wenige Leute, glasklares Wasser, und ein großer Parkplatz.  Es sind zwar noch 3 Schweizer Camper da, diese sind aber unterwegs und werden wir erst zum Frühstück sehen.



Während draußen der König der Löwen herumstreunt, wird Ricki wieder mit dem Omnia Ofen kreativ. 



Mittwoch,  19.April 2023

Nach einer wunderbaren aber sehr kalten Nacht, werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. 


Nach der Stärkung wandern wir entlang des Lago



Die nahegelegene Ausgrabung der Etrusker (8. Jahrhundert vor Christus) ist leider nicht mehr gepflegt. 




Am Rückweg treffen wir einen deutschen Camper, der vor über 50 Jahren in die Toskana ausgewandert ist. Aber irgendwann waren ihm hier zu viele Deutsche und er ist weiter südlich gezogen. Heute lebt er mit Frau und Kindern in der Nähe von Bari. Jährlich Anfang April brechen sie mit dem Wohnmobil Richtung Bretagne auf um rechtzeitig im Dezember wieder daheim zu sein. Dieser gab uns den Tipp,  in Fellonica noch lokale Schmankerl zu bunkern. 


So ein Porchetta schmeckt einfach gut.

Wir machen ein paar Kilometer über die SS1 und ziehen zurück in die Berge nach Roccastrada.






Nach einem weiteren Tipp halten wir noch bei Adriaan um das beste Olivenöl der Gegend einzulagern.



Unsere Reise geht weiter nordöstlich, wir steuern den Stellplatz in San Galgano an. Genau wie wir nach unendlich vielen Kurven ankommen donnert es mehrmals. Und schon setzt ein Gewitter ein. Das war so nicht vorhergesagt. 


Nachdem es nach einer halben Stunde noch immer nicht aufgehört hat, haben wir wieder einmal unsere Pläne geändert und sind nach Rosia zum Supermarkt gefahren.  Eigentlich stand das ja erst für morgen am Programm,  aber bevor wir hier sinnlos herumsitzen.
Was ich nicht bedacht habe, 20 Kilometer hier oben sind echt lang



Aber bis wir wieder in San Galgano angekommen sind hat das Gewitter die Flucht ergriffen.


Wir werden also den Abend gemütlich ausklingen lassen und morgen die alte gotische Abtei besichtigen. 
Bei der Abendrunde mit Chasty haben wir allerdings erst gesehen,  wie herrlich beleuchtet die beiden Denkmäler sind.



Donnerstag, 20.April 2023

Mit dem Gewitter gestern Abend hat es ganz schön abgekühlt. Aber auf uns wartet noch die Einsiedelei und die ehemalige Abtei



Das besondere an dieser entweihten ehemaligen Abtei ist das fehlende Dach. Dieses ist eingebrochen,  nachdem ein Blitz in den Turm eingeschlagen hat und diesen zerstörte.





Der eben noch so ruhige Fleck wird schlagartig voller Energie,  als 2 Schulbusse nahezu gleichzeitig ankommen. Für uns genau der richtige Zeitpunkt weiterzuziehen. 
Nachdem der Wetterbericht für die gesamte Gegend ab 16 Uhr Gewitter für mögliche hält, ziehen wir langsam wieder nördlich. 
Unser spontaner Stopp führt uns nach Staggia Senese. Eine kleine Ruine hat unsere Neugier geweckt. 


Leider ist diese geschlossen und wir spazieren entlang der Stadtmauer zurück zum Parkplatz. 
Weiter geht's zum geplanten Tagesziel nach Greve di Chianti.  Hier gibt es neben jeder Menge Wein auch einen Wohnmobil Stellplatz. 



Der Weg schlängelt sich wieder mal über unzählige Hügel. Kurz vor unserem Ziel in Fonterutoli wird uns erstmal bewusst,  wir sind wieder bei den Touristen angelangt. Hier steht alle paar Meter ein Verkaufsstand für Chianti und daneben Autobusse mit potenziellen Käufern. Ähnlich verhält es sich in Greve di Chianti. Der Stellplatz ist heillos überfüllt,  die Entsorgung mitten am Platz.


Danke, aber das ist nix für uns. Nach einer kleinen Gassirunde schreibe ich dank gutem Empfang noch diese Zeilen, bevor es für uns weiter geht.


Unser nächstes Ziel ist der See bei Barberino di Mugello.
Am Weg über die unzähligen Hügel,Kurven und Kehren bleiben wir noch beim Castello Vicchiomaggio stehen, kosten einen Schluck Rotwein und kaufen trotzdem lokalen Chianti Classico.


Unser Weg führt uns durch die Vororte von Florenz, aber immer die schönen Straßen entlang.



Kurz nach 16 Uhr erreichen wir den Lago di Bilancino.


Der Platz am Parcheggio 3 ist gut, aber nicht perfekt und darum versuchen wir unser Glück an der gegenüberliegenden Seite des Sees. Da ist es perfekt. Es stehen zwar noch 3 andere Camper, aber der Platz ist groß genug.


Leider hat es halt in der Zwischenzeit zu regnen begonnen.
Doch der Schauer ist nur von kurzer Dauer und so gehen wir noch ein wenig spazieren. 



Als dann 3 Gewitter gleichzeitig auf uns zu ziehen, begeben wir uns zurück zum Parkplatz 


Aber nach dem Regen kommt ja bekanntlich immer wieder die Sonne



Freitag,  21.April 2023
Und schon ist es wieder an der Zeit, der Toskana Arrivederci zu sagen. 


Wir entleeren nochmals Pepe und füllen ihn mit toskanischen Leckereien an. Doch dann geht's über die SS65 Richtung Norden, das ist hier ein wenig wie die Kalte Kuchl. Unzählige Motorräder in noch mehr Kurven und Kehren. Mal bergauf, mal bergab. Ich will gar nicht wissen, was hier im Sommer und/oder am Wochenende los ist.



Wir schlängeln uns auf knapp 1000 Meter hoch und es wird entsprechend kühl. Am Passo della Raticosa verlassen wir dann endgültig die Toskana. 




Kurz vor Bologna fahren wir dann auf die Autobahn auf und machen ein paar Kilometer Richtung Heimat. 


Etwa gegen 15 Uhr sind wir kurz vor Udine und die für mittags angekündigten Gewitter prasseln heftig auf uns nieder. Aber auch diese sind nur jeweils von kurzer Dauer und am Tagesziel Gemona del Friuli scheint die Sonne. 


Wir haben wiede am Stellplatz des Hotel Willy eingecheckt,  wo wir bereits im Sommer 2021 bei der Dreiländer Tour halt gemacht hatten. Diesmal hat die Pizzeria allerdings geöffnet und wir werden diese am Abend versuchen. 
Während wir uns eine herrlich heiße Dusche gönnen,  zieht es zu und es donnert bedrohlich.  Nur waren wir die letzten Tage viel zu brav, als dass es uns jetzt den Abend verderben könnte. Die Gewitter ziehen also nur mit lautem Donner über uns hinweg,  ohne großartige Regentropfen.


Das Abendessen danach ist zwar gut,  aber sicherlich nicht der Grund hier nochmals zu übernachten. 


Biertechnisch gibt's außerdem nur Gösser vom Faß. Nicht unbedingt unser Favorit in Italien. 

Samstag,  20.April 2023
Wahnsinn,  echt schon wieder Tag 9. Und das, wo endlich das Wetter entsprechend wird.


Aber es nützt nichts, wir müssen langsam wieder Richtung Heimat. Aber wirklich nur langsam. Wir haben nämlich beschlossen,  noch eine Nacht in der Steiermark anzuhängen. 
Unser Weg führt uns also die Strada Statale 13 bis Tarvisio und dann über die Grenze. 



Wir legen noch einen Stopp am Pyramidenkogel ein, das wollten wir schon lange mal.


Lange Rede,  kurzer Sinn: Viele Touristen,  entsprechend teuer und außer dem Turm nix zu machen. Wir versuchen noch den angeschriebenen Rundwanderweg, aber als der Wegweiser 3 Richtungen für den Rundweg vorschlägt, haben wir endgültig genug. 



Wir fahren noch entlang des Faaker See und des Wörthersee, dann auf die A2. Über den Packsattel ist es heute trocken und warm, keine Anzeichen mehr von Schnee so wie letzte Woche. 


Unser Tagesziel,  die Buschenschank Lehnhard in Göttling (in der Südsteiermark zwischen Wildon und Gralla) erreichen wir kurz nach 15 Uhr 


Wir spazieren noch etwas mit Chasty durch den Wald, bevor wir uns dem herrlichen Sonnenschein widmen.



Unseren letzten Abend auf Tour lassen wir mit Blick über den Weinberg und das Tal ausklingen 




Die Buschenschank ist eine absolute Empfehlung.  Hervorragenden Qualität und wunderschöne Lage.

Samstag,  23.April 2023 
Zehnter und letzter Fahrtag. Jetzt heißt es endgültig Abschied nehmen. Aber vorher noch ein Frühstück auf der Sonnenterrasse. 


Die letzten Kilometer über die Südautobahn heim waren wie üblich unspektakulär und zu Beginn sehr einsam. 


Daheim dann das übliche:
Ausräumen, sauber machen, Außenwäsche.  Damit für den nächsten Trip wieder alles fertig ist.



Fazit :
2297 Kilometer 
204 Liter Diesel (=8,9 auf 100)
33 Stunden Fahrzeit (durchschnittlich 69 km/h)

unzählige Kurven und Kehren 
1 Campingplatz bei 10 Fahrtagen
Touristen Hotspots sind sogar jetzt schon überlaufen 
Italien ist immer eine Reise wert.

In diesem Sinne, seid gespannt auf die nächsten Abenteuer.  In spätestens 6 Wochen sind wir ja wieder auf Tour 



Outtakes (oder was bisher nicht hergepasst hat)

Zum Glück erkennt man das Verkehrszeichen auch so


typisch italienisches Fassbier


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Könnt ihr euch noch an den lustigen, alten Germanen am Lago Accesa,  der uns die kulinarischen Tipps gab, erinnern?
Er hat uns verabschiedet mit den Worten "Nicht schrecken,  da hinten im Wald liegt meine Frau". Scheinbar sind uns dabei irgendwie die Gesichtszüge entgleist. Nach einer kurzen Pause hat er hinzugefügt "die macht da irgendwo Yoga"

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