Wohnmobil Kurztrip Kärnten

Mitte Juni war es dann also auch fix nix mit unserem Trip nach Prag zum Kiss Konzert. Noch dazu hat Canada die Grenzschließung bis 31.August verlängert. Also war wieder mal Frust schieben angesagt über 2020 und Corona.  Aber es wären nicht wir, wenn uns da nicht irgendwas einfallen würde. Also hab ich Rickis Dienstplan gecheckt und festgestellt,  da gibt es doch Mitte Juli 5 freie Tage.  Also zwischen 2 Nachtdiensten. Nach kurzer Rücksprache mit ihr und meinem Chef zwecks Zeitausgleich wars das dann auch. Wir machen einen Kurzurlaub in Kärnten mit dem Wohnmobil. 
Klingt einfach, oder? Na dann versucht mal in den Sommerferien eines zu mieten. Keiner will dir trotz freien Kapazitäten ein Wohnmobil unter 1 Woche, die meisten sogar 2 Wochen vermieten. Nach unzähligen emails und Telefonaten war ich dann schon fast am resignieren,  als mir eine Werbung von Indie Campers, einer portugiesischen Kette, in Fischamend ins Auge gesprungen ist. Im Onlineshop die Termine eingegeben,  frei und auch für 5 Tage buchbar, Internationale Bewertungen gelesen,  alles in der üblichen Bandbreite. Herrlich,  aber die Adresse war irgendwie komisch, mitten in einer Siedlung. Aber was solls, rauf aufs Motorrad und bei einer kleinen Abendrunde gecheckt.  Ist tatsächlich nur ein Wohnhaus,  keine Abstellplätze, keiner daheim, einfach komisch. Ich dreh also um, fahre wieder Richtung Heimat und verlasse Fischamend durch das Industriegebiet. Aber was steht denn da? 4 nigelnagelneue Wohnmobile von Indie Campers. Am nächsten Tag hab ich dann mit dem Callcenter telefoniert und erfahren,  dass die Filiale Wien am 1.5. eröffnen hätte sollen, aber dank Corona kam alles anders. Aber man kann ohne weiteres buchen, sie sind operativ. Gesagt, getan, gebucht.
Und Ruckzuck war dann auch der 20.Juli da. Ich hab Ricki nach dem Nachtdienst abgeholt,  wir haben noch gefrühstückt und ab zu Indie Campers. Ich parke mich ein, läutete an und ein Opa öffnet die Tür.  Ich hab das Wort Wohnmobil noch nicht ausgesprochen,  fällt er mir schon ins Wort,  dass das nicht hier abzuholen wäre. Haben dann kurz geplaudert, es läuten oft Leute, Pakete werden geliefert, aber die Adresse ist falsch. Na super, aaaaaber : ich weiß ja wo die Wohnmobile stehen. Also rein ins Auto und nix wie hin. Ich parke mich ein, geh ins Hotel wo die Wohnmobile stehen,  aber auch hier kann mir nicht geholfen werden. Puh, jetzt wirds eng. Was tun? Wir fahren also das Industriegebiet ab und gerade als wir wenden wollen, sieht Ricki weitere Wohnmobile stehen. Wir also dort hin, da putzt eine Frau gerade einen Campervan. Maria, so heißt  sie, spricht zwar nur Englisch, aber wir erfahren,  das wir hier richtig sind. Das Büro ist ganz neu und besteht aus einem Campingtisch in einer Garage.  Alles egal, wir haben es gefunden und unser Van war erst 2 Wochen im Einsatz und hat 2380 Kilometer am Tacho.  Die Unterweisung in Englisch fällt eher kurz aus, wir kennen das ja alles schon. Doch als Maria die Tür zum Schlafraum öffnet, fallen wir aus allen Wolken. Doppelstockbett für 2x2 Personen. Wir reklamieren,  dass laut Homepage dieses auf Wunsch entfernt werden kann. Der herbeigerufene Bruno erklärt uns ebenfalls auf Englisch, das wäre nur beim alten Modell so und bla bla bla. Erst nach einem entsprechenden Blick auf die Homepage montiert er uns das 2. Bett raus. Jetzt aber Leinen los und ab ins Abenteuer. 



Wir fahren die A2 Richtung Süden über die Pack, alles läuft entspannt und ruhig, während Ricki sich etwas Schlaf nach dem Nachtdienst gönnt. Als Tagesziel habe ich den Drau Stausee bei Völkermarkt auserkoren. Noch schnell Lebensmittel und Bier gebunkert und schon geht's die letzten Kilometer zum Campingplatz. 



Rasch eingecheckt und schon geht's ans Auspacken und Einrichten des Womo.



Kaum habe ich unseren Standort auf Facebook aktualisiert,  meldet sich auch schon unser Freund Daniel,  der beruflich gerade nur ein paar Kilometer entfernt ist. Etwas später sitzt er dann auch schon bei uns und wir schlürfen ein Bierchen. So spontan und schön kanns sein.
Im Anschluss testen wir noch den Stausee und den Badeteich, beides top.







Nach einer Portion Pasta lassen wir diesen ereignisreichen Tag entspannt ausklingen. 





Dienstag 21.7.
Nach einer herrlich kühlen Nacht werden wir von der Morgensonne wachgeküsst. Wir brühen uns in der Bialetti einen Kaffee und frühstücken gemütlich vor unserem Wohnmobil. Unser nächstes Ziel ist der Bogenparcours des BSC Wegscheide. Wir geben also die Adresse ins Navi und schon sind wir unterwegs. Die Strecke schlängelt sich den Berg hoch auf über 1200 Meter und wird immer mehr zur Forststraße. 



Am Parkplatz angekommen füllen wir das Gästebuch aus und begeben uns zum Einschußplatz. Schon dieser deutet die Distanzen des Parcours an. Der Parcous selbst ist liebevoll in den Wald gestellt, alles sehr natürlich. 









Nach 21 Stationen kommt die wichtigste: Labestation mit Erdkeller samt gekühlten Bier.







Nach den 34 Stationen und leichter Verspätung machen wir uns auf den Weg nach Döbriach.  Wir ergattern noch einen Stellplatz im Schwimmbad Camping. Alle anderen direkt am Millstättersee sind restlos ausgebucht. 




Kurz darauf holen uns Jakub und Kathleen ab und wir fahren auf die Lammersdorferhütte. Der herrliche Ausblick rundet das Wiedersehen ab.







Nach einem deftigen Abendessen mit Brettljause und Kaiserschmarrn fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Dort verplappern wir den Abend  bis zum Einbruch der Dunkelheit. 

Mittwoch 22.7.
Nach einem Frühstück in der Morgensonne führt uns der Weg zum Bogenparcours in Egelsee. Auch dieser Weg führt über schmale Straßen in luftige Höhen.




Der Parcours selbst ist zwar nicht ganz so schön wie der gestern in Liebenfels,  dennoch sind die 5 Kilometer und 28 Stationen sehr ansprechend. 







Aber kurz vor dem Ende des Parcours donnert es bereits wieder und wir schaffen es gerade noch trocken zurück zum Wohnmobil.  Bei der Fahrt Richtung Weissensee erwischt es uns allerdings voll.



Aber so ein Sommergewitter ist ja durchaus was feines. Am Ostufer des Sees angekommen checken wir im Strandcamping ein, beziehen den Stellplatz Nr.77 und begeben uns zum Strandbad.





Der See hat herrlich erfrischende 24 Grad und ist glasklar.
Aber kaum sind wir halbwegs trocken zieht auch schon das nächste Gewitter auf. Dieses hält sich hier im Talkessel doch etwas länger und lautstark auf und so beschließen wir das Abendessen zu kochen.


Rainbow Cooking, hat nicht jeder




Nach etwa einer Stunde ist der ganze Zauber vorbei und es kommt gegen 8 Uhr abends nochmals die Sonne raus.



Donnerstag 23.7.

Nach einer doch recht feuchten Nacht,  liegt am Morgen ein Mix aus Wolken und Nebel über dem See. 



Aber weil wir ja so brav waren,  lichtet sich das ganze noch während des Frühstücks und wir starten zur Bootsanlegestelle.





Rasch die Tickets gekauft, an Bord und einen Kaffee bestellt. Den Rest lass ich die Bilder erzählen 







Am Westufer angekommen wollen wir eigentlich ein wenig spazieren gehen, aber das ist bei den Menschenmassen unmöglich.  Wir haben sofort wieder die Flucht ergriffen und sind mit dem nächsten Schiff wieder zurück gefahren. 







Das wars dann mit Kärnten und wir begeben uns auf den vorletzten Teil der Reise.  Dieser führt uns an den Sulmsee bei Leibnitz. Ein kleiner Badesee, ein kleiner Campingplatz und kaum Touristen.  Einfach herrlich um den Kurzurlaub gemütlich ausklingen zu lassen. 







Pünktlich zum Abendessen meldet sich dann auch noch ein Gewitter und wir flüchten an die Strandbar. 










Freitag 24.7.
Warum ist ein Kurzurlaub immer so kurz? Aber damit es uns nicht zu schwer fällt, hat es die halbe Nacht geregnet und auch am Morgen tröpfelt es leicht aber stetig vor sich dahin. Wir packen also unsere Sachen und begeben uns auf die Heimreise. 









Die Rückreise über Graz und Wiener Neustadt nach Fischamend verläuft unspektakulär,  so wie auch die Rückgabe des Campers.

Fazit nach 4 Tagen und knapp Tausend Kilometern:
* Österreich ist wunderschön 
* Hauptsaison ist nicht meine Zeit
* Van ist genau unser Lebensstil 

Allerdings gibt es auch einige Dinge, die für uns adaptiert werden müssen
* Stauraum statt Stockbett
* Markise und Außenbeleuchtung
* Fahrradträger 
* ein WC für das man kein Stockerl braucht

Aber eines steht für uns fest, ein 6 Meter Van ist erste Wahl. 














Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen