Sardinien 2022



Samstag, 10.September 2022

Nachdem wir noch unser Pool winterfest gemacht haben und die letzten Überreste der gestrigen Party beseitigt waren, haben wir unsere Fahrt ganz entspannt gestartet. 


Über die A23 und A2 ging es Richtung 🇮🇹




Unser erster geplanter Stopp war in Sirmione am Gardasee.



Nachdem wir am Stellplatz eingecheckt hatten, sind wir die Strandpromenade entlang spaziert um die 770 Kilometer aus den Knochen zu bekommen.


Und wie das halt so ist in Italien,  ich komme einfach nicht an einer Pizzeria vorbei.


Hauchdünner knuspriger Teig, sehr fein belegt und aus dem Holzofen. Dazu ein paar frisch gezapfte Moretti im eisgekühlten Bierglas. Bella Italia pur.
Danach war es aber bald vorbei mit uns, langsam trat die Entspannung ein und das Bettchen hat gerufen.



Sonntag,  11.September 2022

Ein Gewitter hat uns gegen 5  Uhr früh geweckt. Klingt schon komisch, wenn der Regen an die Italientafel klopft. Irgendwie erinnert das an früher, wo wir mit den Kindern Topfklopfen gespielt haben. Wir sind dann aber nochmal richtig tief eingeschlafen,  bevor uns einer der Nachbarn um 9 mit lauter Musik geweckt hat.
Nach dem ersten Bialetti Kaffee samt folgendem Abwasch sind wir auch schon wieder auf der Autostrada.



Vorbei an Parma und La Spezia treffen wir in Carara aufs Meer. Die Marmorsteinbrüche sind schon von Weitem sichtbar. Der Strand selbst ist geprägt von Marmorbruch.


Wir ziehen die Promenade entlang weiter in Richtung Süden.  Hier reiht sich ein Privatstrand an den nächsten. Scheinbar genießen auch die Einheimischen den Sonntag am Meer, alles rappelvoll und kaum Parkplätze frei. Endlich finden wir ca. 300 Meter nach einem Schild zum Strand einen Parkplatz für Pepe. Wir gehen den öffentlichen Weg zum Strand und wollen gerade unsere Handtücher ausbreiten, als wir mit bestimmter Stimme aufgefordert werden, dies nicht zu tun. Auch dies ist ein Privatstrand. Der öffentliche Strand ist rund 500 Meter südlich. Der "freundliche" Lifeguard hat sich in keiner Weise dazu überreden lassen, das wir unsere Handtücher zusammengelegt da lassen und nur schnell ins Meer abkühlen gehen. Also sind wir am Strand entlang Richtung öffentlichen Strand gegangen.




Dieser ist ein rund 30 Meter breiter Abschnitt und noch voller als alles andere. Zusätzlich ist mehr als die Hälfte davon heute für ein Kinderfest samt Bühne abgesperrt. Ziemlich angepisst gehen wir wieder zurück und fahren weiter. Die Lust auf Strand ist uns aufs Erste mal vergangen.
Wir ziehen weiter in Richtung Livorno,  bunkern unterwegs noch Lebensmittel und Diesel und suchen den Fährhafen.  Gar nicht mal so einfach,  aber wie immer schaffen wir auch das.


Um 19:45 legt die Fähre an und wir warten mal auf die Auffahrt.



Kurz vor 21 Uhr beginnt es hektisch zu werden.  Mit Trillerpfeifen und Avanti Gebrüll werden wir zu unseren Autos und dann aufs Schiff gebeten. Unser Stellplatz ist ziemlich bugwärts auf der Backbordseite an Deck 5. Ein ganz schön weiter Weg bis zu unserer Suite  auf Deck 9. Erst der dritte Steward kann uns dann auch die Zutrittskarte dafür geben. Wir werden immer weiter verwiesen, hören jedes mal "Kollega". Und dann öffnet das Ding auch nicht die Tür. Also wieder zurück und den Steward geholt, der nichts anderes macht als wir unzählige Male davor und schwupp öffnet sich das Tor zur Suite.  Komisch und peinlich zu gleich. 


Mit etwa zehn Minuten Verspätung verlassen wir dann den Hafen von Livorno und stechen in See. 


Nach einem Gute Nacht Bier und einer Dusche geht's mit dem gleichmäßigen Brummen des Schiffsdiesel ins Land der Träume. 

Montag,  12.September 2022

Kurz nach 6 Uhr werden wir geweckt und zum Frühstück auf Deck 10 gebeten. Eigentlich nervt mich diese lange Schlange,  aber im Gegensatz zu gestern Abend geht es richtig flott.  Und eigentlich hätten wir ja sonst eh nix zu tun.



Pünktlich um 07:30 legen wir dann in Olbia an und der Wahnsinn beginnt.


Wenn 2 Fähren gleichzeitig anlegen und entladen,  dann ist hier ganz schön was los. Wir stehen gut 20 Minuten im Stau, ehe wir dem Chaos entfliehen. Unseren ersten Halt auf der Insel legen wir am Golfo di Marinella ein. Noch weit bevor die Einheimischen an den Strand kommen, haben wir schon unseren gestern erstandenen Sonnenschirm in den Sand gerammt.




Kristallklares Wasser, feiner Sand und kaum Menschen.  So haben wir uns das vorgestellt!
Gegen Mittag ziehen wir dann weiter die Costa Smeralda entlang. 



Nach einem Espresso am Strand von Caprera tingeln wir zu unserem
Ziel, dem Roccia dell' Orso, der Bärenstein. Dieser ist über Jahrtausende entstanden und hat seit je her als Navigationspunkt der Seefahrt gedient.



Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf die Costa und auch auf unser heutiges Tagesziel die Isola La Maddalena (und in der Ferne ist auch Korsika zu erahnen).



Wir übersetzen also von einer Insel auf die andere mit der Fähre. Der geplante Campingplatz ist nur wenige Minuten vom Hafen entfernt und wir checken sogleich ein. Ein wenig ausspannen und ein Nickerchen tun gut.


Nach einem extrem entspannten Nachmittag wurde noch der Skotti angeworfen und der laue Abend langsam ausklingen gelassen.




Dienstag,  13.September 2022

In der sternenklaren Nacht hat es erfrischend abgekühlt und dementsprechend gut haben wir geschlafen. Nach dem Auschecken am Campingplatz sind wir zuerst mal zum Lebensmittel bunkern in den örtlichen Supermarkt. An der Kasse beim Ausräumen dann eine falsche Bewegung und zack,  Hexenschuss. Ich dürfte ziemlich fahl gewesen sein, die Dame an der Kasse hat mehrmals gefragt  ob alles okay sei. Aber ich habe ja meine persönliche Krankenschwester dabei und somit können wir nach kurzer Verschnaufpause unsere Route fortsetzen.
Wir sind also zu unserem ersten Badestopp an den Spiaggi di Cala Spalmatore gefahren. Der eigentliche Strand war ziemlich gut gefüllt und ein Parkplatz für Pepe Mangelware. Aber keine 150 Meter weiter haben wir einen nahezu einsamen Strand mit ausreichend Parkplätzen entdeckt. Lediglich der Abstieg war etwas weiter.




Nach etwa zwei Stunden hat es uns dann aber doch eine Ecke weiter gezogen. Nächster Halt Bassa Trinita Beach. Absolut überlaufen,  alles total zugeparkt. Wir fahren bis zum Ende der Stichstraße, drehen dort um und sehen uns eigentlich schon am Rückweg, aber da ist doch glatt ein riesiger Parkplatz frei. Also eingeparkt und die paar Meter zu Fuß zurück. Seht selbst, was wir um ein Haar versäumt hätten 




Auch hier haben wir etwa zwei Stunden verbracht,  bevor wir zurück in die Stadt gefahren sind.




Nach etwas Sightseeing geht es wieder auf die Fähre und somit zurück nach Sardinien.  Dort angekommen wollen wir zunächst an die Conca Verde, aber an jeder Zufahrt prangt ein großes Schild "Fahrverbot für Wohnmobile". Wir geben auf und fahren weiter nach Santa Teresa Gallura. Auch hier an jeder Einfahrt ein Fahrverbot für Wohnmobile. Ziemlich enttäuscht und frustriert steuern wir dann den Sosta Camper Bona Vida an.



Wir haben uns dann noch von Marco, dem Chef dieses wunderbaren Weingut zu einer sardischen Brettljausn überreden lassen.


So viele lokale Leckereien von Schaf, Schwein, Wildschwein, Kuh und Ziege. Dazu herrlicher Weißwein. Wir haben die Entscheidung keine Sekunde bereut.


Mittwoch,  14.September 2022

Die Nacht war bedeckt und der Wind hat sich gelegt.  Das ergibt dann in Kombination mit 100% Luftfeuchtigkeit einen ziemlich verschwitzten und unruhigen Schlaf.
Nach dem Frühstück haben wir uns noch von Marco und der Eselfamilie verabschiedet und sind weitergezogen.


Der erste Stopp des Tages sollte Baia  Vignola werden.  Der Sturm und Wellen lassen aber einen Strandbesuch nicht zu und wir begeben uns zum Torre Vignola und genießen die Aussicht. 




Von hier aus sieht man bis Korsika hinüber.


Auf unserem weiteren Weg sehen wir einen Wegweiser zur Costa Paradiso und beschließen die Abzweigung zu nehmen. Eigentlich hätte es uns ja bald auffallen müssen, es kommen uns Bentley, Porsche und Jaguar entgegen. Wir passieren ein Tor mit Security, die Straße ist gesäumt mit schicken Villen. Doch was ist das?


Ein Helikopter Landeplatz mitten auf der Straße. Kann man mal machen.  Wir fühlen uns hier im Reichenviertel dermaßen unwohl, dass wir beschließen umzukehren. 


Weiter südlich treffen wir in Badesi an den Li Junchi Beach. Wenig Leute, feiner Sandstrand und Kristallklares Wasser. Na wenn das nicht einladend ist.


Nach einem fast dreistündigen Badeaufenthalt sind wir dann noch ein paar Kilometer weiter zum heutigen Stellplatz nach Maragnanu. Hier erwartet uns ein kleiner lokaler Campingplatz direkt am Meer.


Bevor der Nachmittag ausklingt machen wir noch den Strand unsicher.



Sturm und hoher Wellengang,  für heute Nacht sind Gewitter angesagt. Mal abwarten und Ichnusa trinken. 

Donnerstag, 15.September 2022

Gegen 3 Uhr früh war es soweit. Blitz, Donnerstag, Sturm und Regen. Das gesamte Programm. Aber nach rund zweieinhalb Stunden war der Spuk vorbei. Am Morgen haben wir dann das Desaster gesehen,  alles war mit Staub überzogen. 


Nachdem auch für heute und morgen kein Badewetter angekündigt ist, ändern wir die Planung, sehen uns ein paar touristische Highlights an und kreuzen die Insel über die Berge.  Erster Stopp,  der Roccia dell' Elefante.


Überhaupt nicht touristisch hier. Nach etwa 3 Minuten waren wir schon zum Selfie dran.
Als nächstes stand die Grotta Nettuno bei Alghero auf unserer Liste. Ein irrer Menschenauflauf, unzählige Autos, Camper und Motorräder die sich am Straßenrand um Parkplätze drängeln. Aber wir haben Glück und es parkt gerade ein Wohnmobil aus. Problem gelöst.


Die Grotte selbst ist wunderbar,  aber total überlaufen. Die Gruppengröße für die Führung wird so um die 120 Personen sein. Wir genießen es trotzdem. 





Doch dann kam die eigentliche Challenge,  652 Stufen wieder nach oben.


Ausgelaugt, verschwitzt aber glücklich sind wir wieder oben angekommen. Jetzt war es aber endgültig Zeit uns in die Berge abzusetzen. Wir fuhren mal über Kehren auf 700 Meter hoch, dann wieder runter und wieder hoch. Hätte ich so gar nicht erwartet. Die Kulisse wie zu einem Spaghetti Western aus den 1970ern, hinter jeder Ecke lauert Enio Morricone mit der Mundharmonika. 




Unser Ziel ist ein Wohnmobil Parkplatz am Lago Omodeo.


Dieser entpuppt sich allerdings als Müllhalde mit ausgeschlachteten Autos und Transportern. Nix wie weg hier. Wir ziehen weiter und finden Unterschlupf im Agritourismo Sa Tanchitta, hier wird uns von einem Bauern ein Stück Wiese angeboten,  dafür kehren wir zum Abendessen ein. Das ist quasi so wie Urlaub am Bauernhof hier, einige Appartements und die Wiese. Unsere Herbergsgeber sind sehr freundlich und zuvorkommend,  es wird uns sogar eines der Appartements aufgesperrt um uns duschen zu können. Vielleicht konnten sie aber auch nur unseren Schweissgeruch nicht ertragen. 



Das Menü des Abends war in folgende Gänge unterteilt:
  • Flammkuchen mit Schafskäse
  • Getrocknete Tomaten mit Mozzarella überbacken
  • Lammfleischeintopf mit Parmesan
  • Pilze im Brotkörbchen mit Käse überbacken
  • Spaghetti Pomodori
  • Grillplatte mit Rind, Huhn, Schwein,  Lamm und Würstl 


Dazu wurde Wein aus dem eigenen Anbau kredenzt und zum Abschluss ein Mirto Likör gereicht. Nach dieser hervorragenden Völlerei war nur mehr Schlafen angesagt. 

Freitag,  16.September 2022
HAPPY BIRTHDAY mein Schatz!

In der Nacht zog dann noch ein Gewitter durch, recht spektakulär in den Bergen. Nach dem Frühstück und checken der Wetterlage sind wir weiter durch die Berge in Richtung Ostküste. Wir schlängeln uns über Kehren und Kurven mehrmals auf bis zu 1200 Meter hoch. Die Straße ist zum Teil sehr eng und abenteuerlich. Hier ein paar beeindruckende Bilder






Am Lago di Gusana legen wir eine kurze Rast ein.  Hier wird einem so richtig die Trockenheit der letzten Monate bewusst,  dem See fehlen gut 10 Meter Wasser.



Auf unserer weiteren Reise Richtung Osten fahren wir noch durch einige schöne Bergdörfer und treffen noch auf die eine oder andere Herde.




Ziel des heutigen Tages ist der Sosta Camper in Torre di Bari. Nachdem bei unserer Ankunft die Rezeption noch geschlossen hat, schau ich mich mal um und empfinde den Platz sehr ansprechend.  Trotzdem sehen wir uns noch den zweiten Platz an, welcher rund 1 Kilometer den Strand entlang ist. Ein absoluter Albtraum für uns, total überfüllt und engstens zugestellt.  Nix wie umgedreht und wieder zurück. 


Nachdem wir Pepe eingerichtet haben und unseren Mittagssnack zu uns nehmen wollten haben wir des Nachbarns externe Klimaanlage mitbekommen.  Wenn das die ganze Nacht so geht laufe ich noch Amok.  Also rasch umgeparkt und alles wird gut.



Wie gefällt euch der überfüllte Strand? Ich denke wir können damit leben.


Ricki hat dann noch ihr Geburtstagsgeschenk ausprobiert und ausgiebig Fische beobachtet. 
Auch die Fahrräder kamen heute zum Einsatz,  wir sind die 4 Kilometer zum Supermarkt geradelt.
Zum Abschluss der Woche wird dann noch das Geburtstagsmenü am Skotti zubereitet. 


Zum Finale des Schlemmermenü gibt es noch einen (oder so) Mirto Likör.

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